Durchfall & Bauchkrämpfe: Ursachen
Die Ursachen für akuten Durchfall sind vielfältig und reichen von viralen oder bakteriellen Infektionen über Nahrungsmittelunverträglichkeiten bis hin zu Nebenwirkungen von Medikamenten. Chronischer Durchfall wiederum kann durch Grunderkrankungen wie Morbus Crohn oder das Reizdarmsyndrom hervorgerufen werden.
Durchfall: Ursachen im Überblick
Hier haben wir einige der häufigsten Ursachen für Durchfall, der mit Bauchkrämpfen einhergehen kann, für Sie zusammengestellt.
- Infektionen
- Nahrungsmittelunverträglichkeiten
- Bestimmte Arzneimittel
- Psychische Faktoren
- Grunderkrankungen
Definition:
- Mehr als drei Stuhlentleerungen innerhalb von 24 Stunden
- Stuhlgewicht von über 200g/Tag
- Stuhl von flüssiger oder wässriger Konsistenz an zwei aufeinanderfolgenden Tagen
Akuter Durchfall & Chronischer Durchfall
- Akuter Durchfall < 14 Tage, plötzliches Auftreten
- Chronischer Durchfall > 3 Wochen
Akuter Durchfall: Häufige Begleitsymptome
- Bauchkrämpfe
- Blähungen
- Übelkeit und Erbrechen
- Appetitlosigkeit
- allgemeines Müdigkeits- und Schwächegefühl
- selten: Fieber
Durchfall: Bakterien und Viren sind häufige Auslöser
Plötzlich auftretender, akuter Durchfall wird besonders häufig durch eine Infektion mit Viren oder Bakterien ausgelöst. Die Darmschleimhaut ist gereizt, mehr und mehr Flüssigkeit gelangt ins Darminnere.
Häufige bakterielle Erreger sind:
- Escherichia coli
- Campylobacter
- Salmonellen
Häufige virale Erreger sind:
- Rotaviren (besonders bei Kindern)
- Noroviren
Nahrungsmittelunverträglichkeiten
Bei immer mehr Menschen wird eine Unverträglichkeit gegenüber bestimmten Nahrungsbestandteilen festgestellt. Nach dem Verzehr entsprechender Nahrungsmittel kommt es zu typischen Symptomen wie zum Beispiel Durchfall mit Bauchkrämpfen.
Häufige Nahrungsmittelunverträglichkeiten sind:
- Gluten-Intoleranz (Zöliakie); Gluten (Klebereiweiß) kommt in vielen Getreidesorten vor.
- Laktose-Intoleranz (Milchzuckerunverträglichkeit); Milchzucker kommt nicht nur in Milch und in Milchprodukten vor, sondern z. B. auch in Süßigkeiten, Wurstaufschnitt oder Fertigprodukten.
Auch bei Fruktose-Intoleranz, Histamin-Intoleranz und Sorbit-Intoleranz gehört Durchfall zu den typischen Symptomen.
Sollten Sie beobachtet haben, dass Durchfall und Bauchschmerzen bei Ihnen in Verbindung mit dem Verzehr bestimmter Nahrungsmittel auftreten, wenden Sie sich bitte an Ihren Hausarzt.
Arzneimittel & Durchfall
Durchfall mit Bauchkrämpfen tritt häufig auch als Nebenwirkung bestimmter Medikamente auf. Insbesondere Antibiotika sind bekannt dafür, dass sie Durchfälle hervorrufen können. Der Grund: Sie bekämpfen nicht nur die krankmachenden Bakterien, sondern auch die gesunden, natürlichen Darmbakterien und bringen so die Darmflora aus dem Gleichgewicht.
Weitere Medikamente, die Durchfall und Bauchkrämpfe auslösen können, sind:
- Schmerzmittel (z. B. Acetylsalicylsäure)
- Antidiabetika (z. B. Metformin)
- Schleimlöser (z. B. Acetylcystein)
- Antidepressiva (z. B. Fluoxetin)
Es kann sinnvoll sein, mit Beginn einer Antibiotika-Therapie vorbeugend ein Mittel gegen Durchfall einzunehmen. Lassen Sie sich dazu in der Apotheke beraten.
Psychische Faktoren
Stress, Angst, Anspannung – auch unsere Psyche kann uns im wahrsten Sinne des Wortes auf den Magen schlagen. Und das gilt nicht nur im Job, sondern zum Beispiel auch bei einer Urlaubsreise: Aufregung, Vorfreude, Klimawechsel – diese Faktoren können die Balance von Magen und Darm empfindlich beeinträchtigen.
Auch beim sogenannten Reizdarmsyndrom, einer funktionellen Darmerkrankung ohne organische Veränderungen, gilt Stress als einer der Trigger-Faktoren.
Grunderkrankungen
Nicht zuletzt kann Durchfall auch als Symptom einer Grunderkrankung auftreten. Insbesondere chronischer Durchfall hängt häufig mit entsprechenden Krankheitsbildern zusammen.
Mögliche Grunderkrankungen sind zum Beispiel:
- Chronisch-entzündliche Darmerkrankungen (z. B. Morbus Crohn, Colitis ulcerosa)
- Erkrankungen der Schilddrüse
- Reizdarmsyndrom
Sollten Sie anhaltend oder immer wieder unter Durchfall leiden bzw. untypische Begleitsymptome feststellen, ist zur Abklärung der Ursachen ein Arztbesuch erforderlich.